Hinweise zur Ernährung
Unsere Hunde mittels Trockenfutter ausgewogen zu ernähren ist nicht einfach. Die schönen bunten Bilder von glücklichen Hunden und leckeren Zutaten auf dem vermeintlichen „Premium“ – Hundefutter täuschen oft darüber hinweg, dass nicht überall wo „Premium“ drauf steht auch „Premium“ drin ist. Viele Hundehalter machen sich über die Inhaltstoffe ihres Futters wenig bis keine Gedanken und beginnt dann doch einmal jemand, sich genauer mit den Inhaltstoffen auseinander zu setzen, führt das meistens zur totalen Verwirrung. Die Tatsache, ob ein Futter auf Huhn oder Lamm basiert, lässt sich noch ohne große Mühe herausfinden. Um jedoch den Rest der Deklaration zu entziffern, bedarf es schon einiges Hintergrundwissens. Obwohl ein Futterbestandteil gut klingen mag und man dabei große, saftige Fleischbrocken vor Augen hat, muss man beachten, dass die wahre Definition der Bestandteile meistens eine ganz andere ist.

Ich möchte im Folgenden, nur meiner persönlichen Meinung nach, einen Überblick geben, was in einem guten Trockenfutter enthalten sein sollte.
In erster Linie sind Hunde Karnivoren (Fleischfresser) bzw. Omnivoren (Allesfresser) in der Not . Ein großer Anteil ihrer Nahrung sollte deshalb aus tierischen Futterquellen stammen. Pflanzliche Bestandteile sind schwerer zu verdauen, weniger schmackhaft und haben einen geringeren Nährwert.

Am besten stellt man sich eine Maus und deren Bestandteile vor,

das Ganze also ausgewogen in ihren Mengen an Muskelfleisch,Knochen,

Innereien ( wohl gemerkt in ihrer Gesamtmenge als Ganzes )

Es müssen nicht 5 Mäuse sein,Auf die Beilege dem Baguette kann verzichtet werden.

 


Die ersten fünf Bestandteile eines Futteretiketts sollte man sich genauer anschauen, denn sie bilden den Hauptanteil des Futters. Die Inhaltstoffe des Futters werden nach der Reihenfolge ihres Gewichts aufgelistet, d.h. die erstgenannte Zutat ist diejenige, die den größten Anteil im Futter einnimmt. Dies sollte unbedingt eine Fleischquelle sein, z.B. Hühnerfleisch, Lammfleisch, Rindfleisch. Nie aber undefiniertes „Fleisch“ oder gar „tierische Nebenprodukte“.

Laut Europäischen Futtermittelgesetzen beinhalten „Fleisch“ und „Tierische Nebenprodukte“ die fleischigen Anteile von geschlachteten, warmblütigen Landtieren sowie alle Produkte und Nebenerzeugnisse, die bei der Verarbeitung des Tierkörpers anfallen. Das sind z.B. Schwarte, Haut, Federn, Hufe, Hörner, Hühnerköpfe, Lunge, Gebärmutter, Eierstöcke, Därme, Drüsensekrete etc. Natürlich sind nicht alle Schlachtabfälle schlecht. Da es bei der Verwendung dieser Sammelbezeichnungen jedoch unmöglich ist zu wissen, was man seinem Tier füttert, sei darauf hingewiesen, dass sich ein Hersteller von hochwertigem Hundefutter nicht hinter der Bezeichnung „Fleisch“ oder „tierische Nebenprodukte“ zu verstecken braucht, sondern offen auflistet um welche Bestanteile es sich handelt.
Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass qualitativ hochwertigere Schlachtabfälle, z.B. Inneren woanders Verwendung finden.
Da die Deklaration sich nach dem Gewicht richtet, sollte an erster Stelle besser „Hühnerfleischmehl“ statt „Hühnerfleisch“ stehen. „Hühnerfleisch“ meint Frischfleisch vor dem Trocknen und beinhaltet einen hohen Wasseranteil, Hühnerfleischmehl nicht – es ist somit ziemlich wahrscheinlich, dass sich das frische Hühnerfleisch nach Wasserentzug nur noch an vierter oder fünfter Stelle befindet, nicht mehr an erster!
Auch gibt es einen großen Unterschied zwischen Huhn – Hühnerfleisch und Hühnermehl – Hühnerfleischmehl. Während Fleisch und Fleischmehl wirklich aus Hühnerfleisch bestehen, handelt es sich bei den anderen beiden Bezeichnungen um verarbeitete Abfälle aus der Hühnerschlachtung.
Innerhalb der ersten fünf Bestandteile sollte sich so wenig Getreide wie möglich befinden. Getreide ist im Trockenfutter fast unvermeidbar, es stellt jedoch keine natürliche Nahrungsquelle für Hunde dar und ist schlecht verdaulich. Außerdem ist Getreide ein potentieller Allergieauslöser. Wenn es doch Getreide sein muss, dann ist das volle Korn unbedingt vorzuziehen. Oft handelt es sich bei „Getreide“ nämlich nur um Getreidereste (Kehricht). Brauner Reis (vollständiges Korn, unpoliert) ist nahrhafter als weißer Reis, dem ungefähr 75% seines Nährwertes entfernt worden sind. Vollständiges Obst und Gemüse sind bessere Nahrungsquellen als Getreide.
Auf der Deklaration sollten keine Maisprodukte auftauchen (Mais, Maismehl, Maisgluten). Mais ist sehr schwer zu verdauen, hat wenig Nährwert und ist ein verbreiteter Allergieauslöser. Dasselbe gilt für Weizenprodukte, Rübenschnitzel und Melasse (Zucker).
Öle und Fette sind wichtig für den Stoffwechsel und wirken z. B. auf Haut und Fell. Als hochwertiges Fett (mehrfach ungesättigte Fettsäuren) ist z. B. Geflügelfett oder gar Lammfett im Futter enthalten. Aber auch die hochwertigen Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Leinsamen) oder Omega-6-Fettsäuren ( z. B. aus Fisch, oft Lachs) sind für den Stoffwechsel sehr nützlich. Billige, gesättigte Fettsäuren nützen dem Stoffwechsel wenig, Sie werden von der Leber gleich in die Fettdepots (Fettzellen) geschickt. Ist also im Futter hochwertiges Fett (Öle) enthalten, darf' s gerne etwas mehr sein; billiges Fett macht nur dick.
Vergesst nicht, auch einen Blick auf die verwendeten Konservierungsmittel zu werfen, da einige von ihnen krebserregend sind. Vermeiden sollte man BHT, Ethoxyquin, BHA und Propylenglykol (eine weniger giftige Form des Frostschutzmittels). Besser ist es, eine Nahrung mit Tocopherolen, Ascorbinsäure (Vitamin E) oder Antioxydantien wie Rosmarinextrakt zu kaufen.
Der Nahrung sollten keine künstlichen Farben, Aromen oder Stoffe hinzugefügt worden sein.
Oft wird die Gesamtmenge eines Inhaltsstoffes in seine Bestandteile aufgesplittet, um ihn weniger erscheinen zu lassen. Als Beispiel folgende Deklaration: „Hühnerfleischmehl, Mais, brauner Reis, Maisglutenmehl, Lammfleischmehl…“. Auf den ersten Blick scheint das Futter ok, der erste Bestandteil ist Hühnerfleischmehl. Aber ist er wirklich? Der Hersteller hat den Mais in die Bestandteile „Mais und Maisglutenmehl“ aufgespaltet. Als Gesamtmenge ist der Maisanteil vermutlich größer als das Hühnerfleischmehl.

Nachfolgenden die Definitionen einiger auf Futtermitteletiketten deklarierten Zutaten (..grün-Bestandteil ok , blau-Bestandteil gehört nicht ins Futter )

Tierische Bestandteile:
Fleisch, Fisch, Huhn, Lamm, Rind etc.
Fleisch kann eine Mischung aus verschiedenen Sorten sein, es sei denn es wird die Sorte genannt, es kann Muskelfleisch, Zunge, Herz, Zwerchfell, Fett, Haut sowie Venen enthalten - jedoch nur in den Mengen, die normalerweise in diesen Teilen des Fleisches enthalten sind

Tierische Nebenerzeugnisse
Es können enthalten sein: Hirn, Lunge, Nieren, Blut, Knochen, Wolle, Hörner, Gewebe, Sehnen, Haut, Urin, Mägen, Därme, Drüsensekrete, Hormone aus Fruchtblasen. Dies von allen Tieren!Fleischmehl, Fischmehl, Hühnermehl etc.Getrocknete Nebenerzeugnisse, kein Fleisch.


Hühnerfleisch, Lammfleisch, Truthahnfleisch etc.
Ist Fleisch, aber gewogen als Frischfleisch vor dem Trocknen. Wird das Wasser entzogen (ca. 70% des Gewichts) sinkt es auf der Inhaltsangabe kräftig nach unten. Es ist durchaus in Ordnung dass Frischfleisch gelistet ist, jedoch sollte an erster Stelle das getrocknete Fleischmehl stehen.

Getrocknetes Hühnerfleisch bzw. Hühnerfleischmehl etc.
Das Fleisch nach dem Trocknen. Sollte an erster Stelle stehen.

Tierische Fette
Oft werden Abfallprodukte wie altes Frittierfett, als "wertvolles Fett" verarbeitet.


Grieben
Ein Produkt aus der Tierkörperbeseitigung. Aus Innereien wird das Fett ausgelassen.


Digest
Eine Flüssigkeit, die von tierischen Geweben mit Hilfe von chemischer oder enzymatischer Hydrolyse hergestellt wird. Somit eine chemisch vorverdaute Nahrung



Pflanzliche Bestandteile:
Pflanzliche Nebenprodukte
Hier werden alle Reste und Abfälle der Getreideverarbeitung verwertet. Erdnusshülsen, verdorbenes Getreide, Stroh, Nussschalen, Reste aus der Herstellung von Müsli (als Cerealien bezeichnet).


Soja, Weizen, Mais
Sind laut wissenschaftlichen Untersuchungen die Hauptauslöser unterschiedlicher Allergien. Ins Futter kommen in den meisten Fällen höchstens die Abfallprodukte dieser Getreidesorten. Maismehl ist der gemahlene ganze Maiskolben!


Weißer Reis
Fehlen 75% seiner Nährstoffe.

Brauner Reis:
Unpoliert, Vollkornreis

Mais-, Weizen-, Reisgluten
Klebriger, eiweißhaltiger Rest aus der industriellen Verarbeitung. Hält Giftstoffe im Körper fest, so dass diese nicht sofort auf natürliche Art ausgeschieden werden können (Durchfall verhindern) Resultat ist eine Überfunktion von Nieren und Leber, da diese Stoffe ständig abgebaut werden müssen.


Rübenschnitzel
Getrockneter Überrest von Zuckerrüben. Füllstoff.

Zusatzstoffe:
Propylen glycol
Konservierungsstoff und "Süßstoff". In Europa besser bekannt als Frostschutzmittel! Äußerst gesundheitsschädlich.


Kochsalz, Zucker, Karamel
Salzgeschmack wird hauptsächlich zur besseren Akzeptanz des Futters zugefügt. Dies ist auch ein Grund warum häufig Urin als "tierisches Nebenprodukt" genommen wird, auch dadurch entsteht ein Salzgeschmack, der Hersteller braucht Salz als Zusatzstoff nicht mehr aufzuführen, was im ersten Moment positiv aussieht. Industriezucker kann, zusätzlich zu Karies, auch Probleme an der Bauchspeicheldrüse sowie den Analdrüsen verursachen.